Winterpilze finden: Die 3 besten essbaren Arten im Winter sammeln lernen

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Winterpilze finden: Die 3 besten essbaren Arten, die du jetzt im Wald entdecken kannst

Wenn die Temperaturen sinken und der Frost über die Wälder zieht, glauben viele Menschen, dass die Pilzsaison vorbei ist. Doch das Gegenteil ist der Fall: Einige Arten lieben die Kälte – und genau jetzt beginnt ihre beste Zeit! In diesem Artikel erfährst du, wie du Winterpilze finden kannst, woran du die drei wichtigsten Arten erkennst und wie du sie in der Küche verwendest.

Die folgenden Arten wachsen oft trotz Frost oder sogar erst DURCH Frost:

  • Samtfußrübling (Flammulina velutipes)

  • Judasohr (Auricularia auricula-judae)

  • Austernseitling (Pleurotus ostreatus)

Sie gehören zu den zuverlässigsten Winterfunden in Deutschland und sind ideal für Anfänger und Fortgeschrittene.

Winterpilze finden

Was sind Winterpilze?

Winterpilze sind Arten, die niedrige Temperaturen nicht nur tolerieren, sondern teilweise sogar benötigen, um fruktifizieren zu können. Das bedeutet:
Wenn du Winterpilze finden möchtest, ist Frost kein Hindernis – sondern ein Vorteil.

Viele dieser Pilze enthalten Frostschutzstoffe, die sie vor dem Einfrieren schützen. Deshalb können sie selbst nach kalten Nächten weiterwachsen und bleiben frisch.
Wichtig ist: das gilt nicht für die klassischen Herbstpilze! Die solltest Du nach dem ersten Frost auf keinen Fall mehr sammeln und verzehren, weil hier die Eiweißzersetzung schon begonnen hat!

Wo kann man Winterpilze finden?

Um Winterpilze finden zu können, musst du wissen, an welchen Stellen sie bevorzugt wachsen:

1. Auf totem oder geschwächtem Laubholz

Viele Winterpilze sind klassische Holzbewohner (Saprobionten). Typische Baumarten:

  • Buche

  • Holunder

  • Esche

  • Weide
  • Birke

  • Pappel

2. In luftfeuchten Waldgebieten

Ideal sind:

  • Schluchten

  • Bachläufe

  • feuchte Hanglagen

3. An Holzstümpfen, alten Stämmen und umgestürzten Bäumen

Gerade im Winter sind diese Standorte überschaubar und leicht abzusuchen, weil kaum Blattwerk stört.

Wer ernsthaft Winterpilze finden möchte, startet am besten nach den ersten Frostnächten.

 

4. Standortideen

Alte Buchenwälder, Wälder mit viel Totholz, Auwälder (mein persönlicher Tipp)

Wann wachsen Winterpilze am besten?

 Grundsätzlich gilt:

  • November bis März ist Hauptsaison

  • Die ersten Frostnächte lösen bei vielen Arten den Wachstumsschub aus

  • Auch bei Schnee sind Winterpilze gut auffindbar

Ein Vorteil:
Im Winter gibt es keine Maden!

Pilze bleiben dadurch länger frisch als im Sommer.

Die 3 wichtigsten Winterpilze im Porträt

Samtfußrübling – der klassische Winterpilz

Der Samtfußrübling ist der bekannteste Winterpilz und weltweit geschätzt. In Japan ist er als „Enoki“ sogar ein Kultpilz.

 

Erkennungsmerkmale

  • Leuchtend orange bis karamellfarbene Hüte, oft glänzend

  • Stiel: unten dunkelbraun bis schwarz samtig

  • Wächst immer an Holz, besonders an totem Laubholz

  • Bildet oft dichte Büschel

Warum er perfekt zum Winter passt

Dieser Pilz übersteht Frost, als wäre nichts gewesen – er taut einfach wieder auf.

 

Küche

Samtfußrüblinge sind:

  • aromatisch

  • leicht nussig

  • perfekt für Suppen, Ramen, Pfannengerichte

Winterpilze finden: Samtfußrübling bestimmen

2. Judasohr – der fast ganzjährige Winterfreund

Das Judasohr (Auricularia auricula-judae) ist besonders im Winter reichlich zu finden – und extrem vielseitig.

 

Erkennungsmerkmale

  • Gummiartige Konsistenz

  • Ohrförmig

  • Durchscheinend braun

  • Wächst fast immer an Holunder

Küche

Ideal für:

  • asiatische Suppen

  • Wok-Gerichte

  • vegane „Speck“-Alternativen

  • Trockenpilzvorrat

Getrocknet vergrößert es sein Volumen stark. Tipp: mit etwas Sojasauce einweichen!

Winterpilze finden: Judasohr sicher bestimmen

3. Austernseitling – der begehrte Winteredelpilz

Der Austernseitling gehört zu den beliebtesten Speisepilzen überhaupt – und winterliche Bedingungen lassen ihn wachsen.

 

Erkennungsmerkmale

  • Fächerförmige/Dachziegelartige Hüte, grau bis blaugrau

  • Wächst in Büscheln

  • Meist an Buche

  • Auftreten kälteabhängig, oft NACH Frost

Küche

  • nussig

  • fleischige Konsistenz

  • perfekt zum Braten

  • beliebter Fleischersatz

Wenn du gezielt Winterpilze finden willst, ist der Austernseitling einer der begehrtesten Funde!

Winterpilze finden: Austernseitling bestimmen

Sind Winterpilze giftig oder gefährlich?

Die hier vorgestellten Arten gelten als gut bestimmbar und sicher, ABER:

  • Niemals Pilze essen, die du nicht 100 % sicher erkennst

  • Alternativ Pilzsachverständige der DGfM konsultieren

  • Pilze nicht roh essen (Ausnahme: Judasohr ist theoretisch roh essbar, aber nicht empfehlenswert)

  • Vor Allem, wenn es nicht mehr akut Minusgrade hat, solltest Du dich mit giftigen Verwechslungspartnern auseinandersetzen, wie bspw. dem Gifthäubling!

Wie erkennt man Winterpilze sicher?

Um Winterpilze eindeutig bestimmen zu können, achte auf:

1. Standort

Holzbewohner wachsen immer an Holz – nicht am Boden.

2. Konsistenz & Struktur

Winterpilze haben charakteristische Merkmale:

  • Samtfußrübling → samtiger Stiel

  • Judasohr → gummiartig, braun

  • Austernseitling → nicht gelblich, fächerförmig

3. Dich gut informieren
Beispielweise mit meinen Wildpilz- Lernkarten sicher unterwegs sein!

Kann man Winterpilze im Schnee finden?

Ja!

Viele Winterpilze wachsen sogar unter einer Schneedecke weiter. Sobald der Schnee etwas taut, sieht man die farbigen Hüte hervorragend.

Der Samtfußrübling leuchtet im Schnee besonders schön – ein großartiges Fotomotiv!

Tipps zum nachhaltigen Sammeln

Wenn du Winterpilze finden möchtest und gleichzeitig die Natur schützen willst:

  • Nur so viel ernten, wie du wirklich brauchst

  • Myzel nicht beschädigen

  • Junge Pilze stehen lassen

Winterpilze wachsen langsam – also verantwortungsbewusst sammeln.

Winterpilze finden lohnt sich!

Die kalte Jahreszeit bietet fantastische Möglichkeiten, um essbare Pilze zu entdecken – oft ganz ohne Konkurrenz im Wald. Wenn du Winterpilze finden möchtest, achte besonders auf:

  • Holzbewachsene Stellen

  • Frostnächte

  • typische Erkennungsmerkmale

Mit Samtfußrübling, Judasohr und Austernseitling hast du drei köstliche, sichere und häufige Arten, die deinen Winter kulinarisch bereichern.

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